Unabhängig und zum Wohl der Stadt

Am Freitag Stiftungsversammlung – Schon 119 000 Euro auf dem Konto

Ein denkwürdiger Augenblick im Amtszimmer des Geislinger OB: Als erster setzt Wolfgang Amann seine Unterschrift auf die Liste der Gründer der Geislinger Bürgerstiftung. 10 000 Euro wird die Stadt zum Stiftungskapital beitragen. Am kommenden Freitag findet die Stiftungsversammlung statt.

Geislingen – Seit gestern Vormittag ist die Stadt Geislingen Mitglied der Bürgerstiftung, die am kommenden Freitag bei der Stiftungsversammlung im Bürgertreff vollends auf den Weg gebracht wird. Die 10 000 Euro, die Geislingen mit dem Segen des Gemeinderats zum Stiftungskapital beiträgt, sind gut angelegt, ist sich OB Wolfgang Amann sicher.

In Abwandlung eines Kennedy-Zitates sagte er gestern bei der Unterzeichnung der Stiftungsliste im Beisein von Rolf Allmendinger und Rolf Nau von der Gründungsinitiative: „Denke nicht, was deine Stadt für dich tun kann, sondern tue etwas für deine Stadt.“ Letzteres haben laut Rolf Nau schon 32 Personen, Gruppen und Institutionen praktiziert, immerhin hat die Bürgerstiftung vor ihrer Eintragung beim Regierungspräsidium bereits 119 000 Euro auf dem Konto, ein Betrag, der möglichst noch weiter wachsen soll, wie es sich Rolf Allmendinger wünscht, der der Stiftung vorstehen wird.

Gemeinsam würdigten gestern Allmendinger, Amann und Nau die Ziele der Stiftung, die sich „unabhängig“ und nur zum Wohle der Stadt Geislingen einsetzen wird, wie Rolf Allmendinger gestern mehrfach unterstrich. „Wer stiftet, schafft unvergängliche Werte über sein Wirken hinaus und kann sich nachhaltig für unsere Stadt engagieren“, hat Allmendinger schon ins Vorwort des Prospektes der Bürgerstiftung „Bürger für Bürger“ geschrieben. Nach der Eintragung und der Gemeinnützigkeitsanerkennung durch das Finanzamt will die Bürgerstiftung bereits im Dezember loslegen, kündigten Nau und Allmendinger an.

Zunächst werde noch ein sechsköpfiger Beirat gewählt, dann werde bereits über erste Projekte diskutiert, auch OB Wolfgang Amann wurde dazu aufgefordert, Vorschläge zu unterbreiten. Aus den Erträgen, die das unantastbare Stiftungskapital in Form einer Geldanlage abwirft sowie durch Spenden und andere Zuwendungen schätzen Allmendinger und Nau, dass zwischen 7000 und 10 000 Euro pro Jahr für den guten Zweck in Geislingen eingesetzt werden können. „Wir glauben, dass es diese Stadt verdient“, sagte Rolf Allmendinger in Bezug auf das künftige Wirken der Stadt.

Die Beiträge seien keine Investitionen einzelner, wie teilweise auch im Gemeinderat missgedeutet, sondern, so Allmendinger, „alle geben Geld und Zeit“. Der Beitritt der Stadt Geislingen symbolisiere quasi das Mitwirken der Stadt. Dass OB Amann jetzt als erster auf der Liste unterschrieben hat, ist rein zufällig, weil er kommenden Freitag bei der Stiftungsversammlung im Bürgertreff nicht dabei sein kann. Die Liste sei im Übrigen nach Eingang der Beitrittsmeldungen angelegt worden, erläuterte Rolf Allmendinger schmunzelnd, die Stadt Geislingen macht momentan noch das Schlusslicht. Aber das wird sich hoffentlich noch bis Freitag ändern, so der Wunsch aller Beteiligten.

Info: Die Stifterversammlung findet am kommenden Freitag, dem 10. November, ab 18 Uhr beim Bürgertreff im Schubart-Saal des Geislinger Samariterstiftes statt.

Verfasser: Michael Rahnefeld
erschienen in der Geislinger Zeitung am 08.11.2006

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