Ziel ist fast erreicht

Die Geislinger Stiftungsinitiative „Bürger für Bürger“ stellte sich im Schubart-Saal vor. Mit Dr. Ralf Vandamme hatten die Gründungsmitglieder einen erfahrenen Experten eingeladen.

Geislingen – Binnen eines Jahres soll aus der Stiftungsinitiative eine Bürgerstiftung werden, und dieses Ziel haben die acht Gründungsmitglieder fast erreicht. Sie sind zuversichtlich, mit dem erforderlichen Grundkapital in Höhe von 50 000 Euro bereits im August als Bürgerstiftung Geislingen erste konkrete Projekte vorstellen zu können. Die rechtlichen Voraussetzungen sind geschaffen, und auch an Konzepten fehlt es nicht.

Bei der Informationsveranstaltung dankte der Sprecher der Stiftungsinitiative, Rolf Allmendinger, den wenigen Bürgern und einigen Vertretern von Kirchen und Schulen, die in den Schubart-Saal gekommen waren, für ihr Interesse am Stiftungsgedanken, der Werte für die Zukunft und über den eigenen Horizont hinaus schaffe.

Bevor Vandamme, Experte des Städtenetzwerks Baden-Württemberg, seine Erfahrungen im Bereich Bürgerstiftungen an die Zuhörer weitergab, sicherte OB Amann der Stiftungsinitiative seine volle Unterstützung zu, betonte aber zugleich die Vorteile einer Bürgerstiftung, die unabhängig von der kommunalen Verwaltung entscheide. Das sah auch Vandamme so, wies jedoch auf die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen der Bürgerstiftung, der Kommune und den örtlichen Vereinen und Organisationen hin.

„Konkurrieren Sie nicht, sondern kooperieren Sie“, forderte er die Gründungsmitglieder auf, und gab ihnen den Rat, auch heiße Eisen anzupacken, den Schwerpunkt auf punktuelle und vor allem nachhaltige Projekte zu setzen. „Gelingt es Ihnen dann noch, Ihre Ideen und Ihre Arbeit in der Öffentlichkeit transparent zu präsentieren, sind Sie auf einem guten Weg.“

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung erläuterte Vandamme die Stärken und Ziele sowie den rechtlichen und organisatorischen Rahmen einer Stiftung, die grundsätzlich auf einen längerfristigen Vermögensaufbau ausgelegt sei. Das Vermögen einer Stiftung bleibt unangetastet und wird mündelsicher angelegt. Gearbeitet wird nur mit den Erträgen aus diesem Kapital.

Mit dem Mindestbeitrag von 500 Euro können sich Bürger in dieses Stiftungskapital einbringen, und das auch steuerlich geltend machen. Bei einer Zustiftung ab 2500 Euro erwirbt man die stimmberechtigte Mitgliedschaft im Stiftungsforum, das mindestens einmal pro Jahr zusammentritt, um über die Verwendung des Zinsertrags zu entscheiden. Konkrete Projekte der Stiftung können selbstverständlich mit geringeren Beträgen unterstützt werden, erklärte der Referent. Für die Abwicklung und die bestimmungsgemäße Verwendung garantieren die ehrenamtlich tätigen Gründungsmitglieder Regina Menzel, Monika Zeisler, Rolf Allmendinger, Gerhard Engler, Hans-Frieder Kumpf, Rolf Nau, Dr. Rainer Welte und Heinz Winz. Mit einigen Fragen an den Experten und persönlichen Gesprächen endete der Infoabend, den das Querflötenensemble der Musikschule musikalisch begleitete.

Verfasser: Sigrid Balke
erschienen in der Geislinger Zeitung am 22.07.2006

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