Stiftung von Bürgern für Bürger

Für den guten Zweck wird geworben für Spenden, Schenkungen und Nachlässe

In Geislingen gründet sich eine Bürgerstiftung. Sie wirbt um Beiträge für ein Stiftungsvermögen, aus dessen Kapitalerträgen sie Gutes tun will. Nun stellte sich die Initiative im Gemeinderat vor.

Geislingen – Aus dem bürgerschaftlichen Engagement heraus bildet sich in Geislingen eine Stiftung “Bürger für Bürger“. Oberbürgermeister Wolfgang Amann gab gestern im Gemeinderat seiner Freude darüber Ausdruck, dass die Bemühungen der Stadt nun weit gediehen seien. Rolf Allmendinger, Aufsichtsratschef der WMF, erläuterte als Sprecher der Gründungsinitiative, dass die Bürgerstiftung unabhängig sei von der Stadt. Gleichwohl solle sie der verlängerte Arm des Gemeinderats und der Stadt sein.

Die Stiftung wolle den Gemeinschaftssinn und die Mitverantwortung der Bürger in Geislingen stärken und fördern. Gesucht sind Stifter, die Geld spenden und Vermögenswerte übereignen; Schenkungen und Nachlässe sind willkommen. Als Mindestkapital sind zur Stiftungsgründung 50 000 Euro nötig. Das Stiftungsvermögen soll gut angelegt werden, damit aus den Erträgen Projekte unterstützt werden können.

Allmendinger bat um Mithilfe, um die Idee in die Bevölkerung zu tragen. Als “großen Gewinn für unsere Stadt“ bezeichnete Bürgerengagement-Koordinatorin Sabine Wettstein die Stiftungsinitiative. Voll des Lobes waren die Sprecher im Gemeinderat, die an die Jahrhunderte alte Tradition der Stiftungen in Geislingen erinnerten. Gerade wenn heute Städte an ihre finanziellen Grenzen stoßen würden, seien solche private Initiativen lobenswert, sagte SPD-Fraktionschef Dr. Hansjürgen Gölz: “Der Bürger nimmt da seine Sache selbst in die Hand.“ Er wünschte ebenso wie seine Kollegen Holger Scheible (CDU) und Roland Funk (FWV) der Stiftungsinitiative ein gutes Gelingen.

Anders als zum Beispiel die Drei-Kirchen-Stiftung definiert die Bürgerstiftung, zu der bereits eine genehmigte Satzung vorliegt, ihre Förderzwecke sehr breit; ausgeschlossen sind nur Pflichtaufgaben der Stadt. Stiftungszwecke sind unter anderem: Kunst und Kultur, Heimatpflege, Denkmalschutz, Naturschutz, Bildung und Erziehung, Jugendhilfe, Altenhilfe, mildtätige Zwecke, Integration, Gleichstellungsaufgaben, Wissenschaft und Forschung sowie bürgerschaftliches Engagement.

Der Gründungsinitiative gehören neben Allmendinger an: Dr. Rainer Welte, Gerhard Engler, Monika Zeisler, Hans-Frieder Kumpf, Regina Menzel, Heinz Winz und Rolf Nau. Sie sind auch Ansprechpartner für Bürger, welche der Stiftung beitreten wollen.

Info: Am Donnerstag, 20. Juli, 19 Uhr, wird sich der Initiativkreis Bürgerstiftung mit einer Vortragsveranstaltung im Bürgertreff vorstellen.

Verfasser: Roderich Schmauz
erschienen in der Geislinger Zeitung am 29.06.2006

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