Die Geislinger Bürgerstiftung ist noch jung, hat aber bereits einiges bewegt. Am Mittwochabend erhielten die 56 Gründungsstifter im Sparkassensaal ihre Urkunden.
Geislingen – Mit 350 000 Euro Stiftungskapital lässt sich einiges bewerkstelligen, zumal die Geislinger Bürgerstiftung auf weitere Spenden und Zustiftungen hofft. Bei der Gründungsstifterversammlung im Sparkassensaal überreichte der Vorsitzende der Stiftung ‚‚Bürger für Bürger’’, Rolf Allmendinger, am Mittwochabend zusammen mit Kassier Rolf Nau den 56 Gründungsstiftern ihre Stiftungsurkunden, zugleich übergab er Geislingens Oberbürgermeister Wolfgang Amann ein gebundenes Stiftungsbuch mit den Kopien dieser Urkunden für das Geislinger Stadtarchiv.
Allmendinger verwies darauf, dass aus dem derzeitigen vierprozentigen Zinsertrag des Stiftungskapitals für das nächste Jahr eine Summe von etwa 15 000 Euro zur Verfügung stehe, mit der dann wieder gemeinnützige Projekte unterstützt werden können. Bereits in ihrem Startjahr hat die Bürgerstiftung einiges bewegt, wovon sich die Gründungsstifter überzeugen konnten. Gefördert wurden mit je 2000 Euro das Schulprojekt ‚‚Mama lernt Deutsch’’, eine barrierefreie Plattform im Naturschutzgebiet in den Weiherwiesen und die Palliativstation in der Geislinger Helfenstein Klinik (wir berichteten über die Projekte).
Dass diese Fördergelder überaus sinnvoll angelegt sind, das bezeugten mit ihren Vorträgen Ottmar Dörrer, der Rektor der Geislinger Tegelbergschule, Ulrich Brügel von der Lokalen Agenda für Soziales, Kultur und Freizeit sowie der Ärztliche Direktor der Geislinger Helfenstein Klinik Dr. Andreas Schuler. Während der Mediziner in Form einer Multimediapräsentation vom Laptop die neue Palliativstation und ihre Funktion in visualisierter Form den Gästen im Sparkassensaal vorstellte, beschrieben sowohl Ottmar Dörrer als auch Ulrich Brügel in knappen Vorträgen den Werdegang, die Konzeption und die Inhalte ihrer Projekte.
Diese erfüllen auf vielfältige Weise die Zielvorgaben der Bürgerstiftung. Alle drei geförderten Projekte stießen bei den Zuhörern auf viel Beifall. OB Wolfgang Amann stellte in einem kurzen Grußwort fest, dass die Bürgerstiftung ihre Gründungsstifterversammlung idealerweise auf den internationalen Tag des Ehrenamts gelegt habe. Er würdigte die Arbeit der Stiftung und zeigte sich freudig überrascht über die Riesensumme an Stiftungskapital. ‚‚Mehr kann man in so kurzer Zeit nicht erwarten’’, so Amann. Die evangelische Dekanin Gerlinde Hühn, die selbst immer wieder für ihre Drei-Kirchenstiftung wirbt, unterstrich bei der Entgegennahme der Stifterurkunde, dass es keine Konkurrenz gäbe, sondern dass sich die Stiftungen ergänzten.
Verfasser: Michael Rahnefeld
erschienen in der Geislinger Zeitung am 07.12.2007