Fast keine Verwaltungskosten

Als wichtige Einrichtung, die der Stadt Unterstützung leisten kann, wertet OB Frank Dehmer die Geislinger Bürgerstiftung. Bei der Stifterversammlung am Donnerstagabend wurde eine stolze Bilanz gezogen.

Die Schar der Gäste, die sich zur Stifterversammlung der Geislinger Bürgerstiftung im Sparkassensaal am Sternplatz am Donnerstagabend eingefunden hatte, war überschaubar. Schade, denn insbesondere die geladenen Stifter haben eine äußerst positive Bilanz verpasst, mit der sowohl der Vorsitzende Dr. Rainer Welte als auch sein Stellvertreter und „Finanzminister“ Tassilo Scheible aufwarteten. Trotz bescheidener Rendite – im Schnitt 1,2 Prozent – aus dem in konservativen Anlageformen gebundenen Stiftungskapital von derzeit 1,18 Millionen Euro war die Bürgerstiftung in der Lage, auch dieses Jahr fast 10 000 Euro für insgesamt sechs Projekte auszuschütten (wir berichteten und siehe unten).

Die Bürgerstiftung geht mit dem ihr anvertrauten Geld keinerlei Risiken ein. Dies bestätigten Welte und Scheible unisono. Die Zinserträge sind dadurch zwar bescheiden, aber die Geldanlage ist sicher. Andere Bürgerstiftungen haben mit spekulativen Geschäften schon viel Geld vernichtet, wissen die beiden Führungsköpfe der Stiftung. Sie freuen sich aber besonders darüber, dass bei der Geislinger Bürgerstiftung fast keine Verwaltungskosten entstehen, weil alle Arbeit ehrenamtlich geleistet wird. Lediglich 143 Euro im Jahr für eine Haftpflichtversicherung der Vorstände stehen auf der Verwaltungskostenseite in der Bilanz. Ganz herzlichen Dank sagten Welte und Scheible deshalb auch dem ausscheidenden Beiratsvorsitzenden Walter Straub von der gleichnamigen Steuerberaterkanzlei, der in all den Jahren die steuertechnischen Dinge für die Bürgerstiftung geregelt hat. Walter Straub kündigte seinerseits an, dass seine Tochter Julia diese Aufgabe weiterhin für die Bürgerstiftung übernehmen wolle.

Mit viel Dank verabschiedet wurde zudem aus dem Vorstand der Stiftung Monika Zeisler, die sich seit Anbeginn aktiv mit in die Arbeit eingebracht hatte.

Vorsitzender Dr. Rainer Welte hatte zuvor auf die Gründung und den Werdegang der Geislinger Bürgerstiftung zurückgeblendet. Dabei auch auf einzelne Aktionen, mit denen weitere Zustiftungen generiert werden konnten. Eine Einzelstiftung eines anonymen Spenders hatte allein 300 000 Euro in den Kapitalstock gebracht. Momentan seien die Zugewinne eher gering, weshalb sowohl Rainer Welte als auch Tassilo Scheible an alle Bürger appellierten, an die Bürgerstiftung zu denken, wenn sie mit Vermögen etwas Gutes tun wollen. Häufig gebe es Zustiftungen, beispielsweise statt der Geschenke bei Geburtstagsfeiern oder statt der Gaben zu Trauerfeiern.

Oberbürgermeister Frank Dehmer hob in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Geislinger Bürgerstiftung ab, die oft dort unterstütze, wo dies die Stadt nicht leisten könne. Er ging auch auf die schwierige Aufgabe der Entscheidung ein, welche Projekte nun tatsächlich bedacht würden. Von daher, so der OB, sei es wünschenswert, dass das Kapital der Stiftung noch weiter anwachse.

Als Empfänger von Fördergeld stellte schließlich Hartmut Gruber den Geislinger Kulturherbst vor, bei dem die Stiftung als Pate für den Kulturpreis fungiert und junge Talente fördert. Brigitte Auerbach dankte namens der Musikschule für eine finanzielle Unterstützung, mit der sozial benachteiligte Kindergartenkinder musikalisch gefördert werden. Matthias Bosch aus Türkheim berichtete über den Ausbau eines Gemeinschaftsraumes der Türkheimer Feuerwehr, der mithilfe des Türkheimer Stiftungsfonds ausgestattet wurde. Sven Parylak berichtete Ähnliches für den Carisatt-Laden in Geislingen und dankte.

Verfasser: Michael Rahnefeld
erschienen in der Geislinger Zeitung am 08.11.2014

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