Seit Freitagabend hat Türkheim einen Stiftungsfonds in der Bürgerstiftung Geislingen. Deren Vorsitzender Rolf Allmendinger und Ortsvorsteher Heinz Mekle unterzeichneten in einer Feierstunde den Vertrag.
Türkheim Es war eine äußerst liebevoll gestaltete Feier, zu der die Türkheimer am Freitagabend in ihr Gemeinschaftshaus geladen hatten. Anlass war die Unterzeichnung des Vertrags über einen Stiftungsfonds, den Türkheim jetzt in die Bürgerstiftung Geislingen eingebracht hat (wir berichteten bereits). Und das, was die Türkheimer sozusagen als „Brautgeld“ mitbrachten, das kann sich sehen lassen. Um insgesamt 90 500 Euro wird das Stiftungskapital der Bürgerstiftung Geislingen aufgestockt. Das Gesamtstiftungsvermögen liegt jetzt bei insgesamt 650 500 Euro und wirft durch sichere Geldanlage rund 30 000 Euro Zinsen im Jahr ab.
Geld, das für Projekte im Sinne des Stiftungszweckes verwendet werden kann, wie Rolf Allmendinger in der von Posaunenchor und Sängerbund musikalisch umrahmten Feierstunde informierte. Dass die Türkheimer ihr aus der 900-Jahr-Feier und von verschiedenen Spendern zusammengetragenes Geld gut angelegt haben, das konnte nicht nur Allmendinger garantieren, sondern auch Oberbürgermeister Wolfgang Amann, der den Türkheimern dankte und gratulierte. „Das Jubiläum in Türkheim war ein Kraftakt der besonderen Art“, würdigte der Oberbürgermeister noch einmal im Rückblick die gelungenen Veranstaltungen der 900 Seelen zählenden Dorfgemeinschaft am Albtrauf hoch über Geislingen. Es sei Bürgerengagement im wörtlichen Sinne geleistet worden und mit der Bürgerstiftung könne vieles angegangen werden, was von einer Stadt an Freiwilligkeitsleistungen nicht mehr erbracht werden könne.
Allmendinger hatte zuvor versichert, dass man mit den der Bürgerstiftung anvertrauten Geldern äußerst sparsam und sorgfältig umgehe. Nicht ein Euro sei bislang in Verwaltungsausgaben gesteckt worden, sagte der Vorsitzende der Geislinger Bürgerstiftung, der den Türkheimern ebenfalls Dank und Glückwunsch aussprach.
Mit den Zinserträgen aus dem eingebrachten Kapital, können die Türkheimer Projekte in ihrem Ort oder für ihren Ort entwickeln und unterstützen. Im unterzeichneten Fonds-Vertrag ist genau geregelt, dass die Gelder auf separaten Konten geführt und dadurch die Erträge genau überprüfbar sind. Ein ehrenamtlicher Arbeitskreis in Türkheim, der dem jeweils gewählten Ortschaftsrat entspricht und dem der jeweilige Ortsvorsteher vorsitzt, unterbreitet der Bürgerstiftung seine Vorschläge. Der Ortsvorsteher von Türkheim gehört zudem dem Beirat der Bürgerstiftung Geislingen an. Letztere wird den Wünschen des Türkheimer Arbeitskreises entsprechen, sofern nicht zivil- oder steuerrechtliche Gründe entgegenstehen oder eine praktische Umsetzung nicht möglich ist.
In Geislingen hat die Bürgerstiftung seit ihrer Gründung im November 2007 bereits 16 140 Euro an förderwürdige Projekte vergeben, informierte Allmendinger, der den Türkheimer Stiftungsfonds auch deshalb gut findet, weil gemeinsam noch mehr bewirkt werden könne und das Kapital der Nachwelt erhalten bleibe.
Für Ortsvorsteher Heinz Mekle wird mit dem Stiftungsfonds ein neues Kapitel aufgeschlagen in der Geschichte Türkheims. Er ging in seinem Grußwort noch einmal auf die Geburt der Idee und die Vorbereitungen ein und nannte die Ziele der Stiftung (siehe unten). „Unsere neue Stiftung wird einen besonderen Platz in der Stiftungslandschaft einnehmen und es ist uns wichtig, Ihnen zu sagen, dass wir mit großem Elan und Freude dabei sind“, formulierte Mekle. Er hoffe, es sei ihm gelungen, Lust am Mitbauen – am Zustiften zu wecken, „dann kann ich getrost stiften gehen, damit Sie stiften gehen“, schloss Mekle humorvoll im gut gefüllten Gemeinschaftshaus seine Rede.
Durch das bunte Programm mit anschließendem Stehempfang hatte gekonnt Hermann Maurer geführt, der ebenfalls betonte, das Geld der Sponsoren sei gut angelegt.
Verfasser: Michael Rahnefeld
erschienen in der Geislinger Zeitung am 29.09.2008